Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besuchte LUP-Klinikum in Ludwigslust

Ute Fuhrmann, Leiterin Zentrale Endoskopie und Funktionsdiagnostik, im Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.

Am Donnerstagnachmittag (30.05.2024) besuchte Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach das LUP-Klinikum Helene von Bülow in Ludwigslust. Dort traf er sich mit Landrat Stefan Sternberg und LUP-Kliniken Geschäftsführer Alexander Gross. Thematisch ging es um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum; vor allem ging es um die Auswirkungen des Krankenhausversorgungsverbesserungs-
gesetzes auf die einzelnen Krankenhausstandorte. Der Besuch bot die Möglichkeit, auf die besonderen Versorgungsanforderungen des ländlichen Raums mit einer sehr geringen Besiedlungsdichte hinzuweisen. Der Bundesgesundheitsminister zeigte sich dabei offen am konkreten Beispiel der LUP-Kliniken, die Vorschläge der Regierung zur Reform der Krankenhauswesen auf Praxistauglichkeit zu überprüfen. Die LUP-Kliniken mit ihren drei Standorten und einem Facharztzentrum bot dabei Anlass die bislang vorgeschlagenen Regelungen zur vernetzen Erbringung von speziellen medizinischen Versorgungsangebote über Standorte hinweg zu überprüfen. „Ich freue mich, dass die Regelungsvorschläge des Bundesgesundheitsministers die Notwendigkeit der kooperativen Leistungserbringung aufgreifen und fördern. Dies wird dem Ziel der LUP-Kliniken gerecht, an allen Standorten wohnortnah ein medizinisches Angebot zu unterbreiten und andererseits den Patienten im Verbund dort zu behandeln, wo die höchste Qualität gewährleistet ist. Die aktuelle Krankenhausreform kann unter diesen Gesichtspunkten eine Chance für eine gesicherte medizinische Versorgung im ländlichen Raum sein“, fasst Landrat Stefan Sternberg als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der LUP-Kliniken eine wichtige Gesprächserkenntnis zusammen.

Gemeinsam wurde unter anderem mit dem Chefarzt der Gefäßchirurgie Dr. med. Rüdiger Friedrich über die Mindestvoraussetzungen für die Leistungsgruppe „Bauchaortenaneurysma“ gesprochen. Derzeitige Simulationen zeigen, dass aufgrund der demografischen Entwicklungen im Landkreis Ludwigslust-Parchim die Fallzahlen bis 2040 im Bereich der Leistungsgruppe „Bauchaortenaneurysma“ um zirka 13 Prozent zunehmen werden, was aufgrund des Krankheitsbildes dauerhaft ein wohnortnahes Angebot der
Gefäßchirurgie im Krankenhaus Ludwigslust erfordert. Ebenfalls informierte sich der Bundesminister über das GBA-Innovationsprojekt LUP-Regio, für das die LUP-Klinikum am Crivitzer See gGmbH im vergangenen Jahr 7,4 Millionen Euro Fördermittel vom Bund zugesprochen bekommen hat. Das Projekt dient der Vermeidung von stationären Fällen durch sozialraumbezogene Verbesserungen der Versorgung. Möglich wird dies durch den Aufbau einer Portalpraxis, dem Einsatz von Community Health Nurses, der Nutzung eines eigenen LUP-Hubs zur digitalen Vernetzung, der Einbindung des Rufbussystems zur besseren Erreichbarkeit der gesundheitlichen Versorgung sowie der Einrichtung einer Kurzliegestation. Hier konnte sich der Bundesminister im Gespräch mit dem künftigen Praxisinhaber Dr. Stefan Bleise überzeugen, dass die Vorbereitungen so weit gediehen sind, dass im Juli die geplante Portalpraxis mit einem allgemeinmedizinischen Angebot im Krankenhaus Crivitz für die ambulante Versorgung zusätzlich zur Verfügung steht. Gesprächsthema war zudem die weiter auszubauende Vernetzung zwischen ambulanter Versorgung und stationärem Angebot für die dauerhafte Sicherstellung eines breiten Gesundheitsangebotes. Hier leistet das Facharztzentrum der LUP-Kliniken bereits einen erheblichen Beitrag. Weitere Nebenbetriebsstellen
sind in Vorbereitung. „Nur mit diesem Modell als Ergänzung zum klassischen niedergelassenen Arzt wird es uns gelingen, die erforderlichen Fachkräfte an die Region zu binden, die ambulante Versorgung sicherzustellen und die ärztliche Ressource bestmöglich einzusetzen. Hier hoffe ich auf die Beharrlichkeit des Bundesministers, die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung weiter aufzubrechen. Beide Systeme dürfen nicht konkurrieren, sondern müssen zusammenwirken“, so Landrat Stefan
Sternberg.
„Aus Sicht der LUP-Kliniken haben wir in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Kommunen in unseren Grundzentren wichtige Projekte für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Vorbereitung“, so Alexander Gross als Geschäftsführer der LUP-Kliniken. Auch wurde sich über die aktuelle Situation der Krankenhausfinanzierung ausgetauscht: „Die Kliniken benötigen dringend eine Stabilisierung der Finanzierung, um die Defizit- und Liquiditätskrise zu überwinden“, so der Geschäftsführer Gross. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim gibt es sieben Krankenhausstandorte mit 995 Krankenhausbetten (ohne Tagesklinikplätze), rund 244 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie 24 Alten-, Pflege- und Seniorenheime und zwei Pflegestützpunkte.